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Prüfungen an textilen Flächengebilden, beschichteten Textilien und Geotextilien

DIN EN ISO 13934-1, DIN EN ISO 13937-2, DIN EN ISO 9073-4, ISO 3303, DIN EN ISO 12236, DIN EN ISO 10319, ISO 4606

So unterschiedlich wie der Einsatzbereich der Endprodukte, so verschiedenartig sind auch die Untersuchungen, die an textilen Flächengebilden durchgeführt werden. Je nach Prüfanforderung werden die Proben in nassem oder trockenem Zustand geprüft, die Probenentnahme erfolgt parallel zur Kett- und Schussrichtung des Flächengebildes.

ZwickRoell hat für die daraus entstandenen Prüfaufgaben optimale Lösungen: Prüfmaschinen unterschiedlichster Ausführung, passende Probenhalter und entsprechende Backeneinsätze sowie die bewährte Prüfsoftware testXpert für jede Anwendung.

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  • Branchenbroschüre: Textil PDF 4 MB

Zugversuch nach DIN EN ISO 13934-1 an textilen Flächengebilden

Gemäß DIN EN ISO 13934-1 werden 50 mm breite Streifenproben, sowohl im Normalklima als auch im nassen Zustand, einmal in Kett- und einmal in Schussrichtung geprüft.

Aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der meist verwendeten Gewebearten werden bevorzugt Pneumatik-Probenhalter eingesetzt. In der genannten Norm wird die Ermittlung der Höchstzugkraft und Höchstzugkraft-Dehnung gefordert. Die Höchstzugkraft-Dehnung wird über den Traversenweg gemessen.
Das hier beschriebene Prüfverfahren gilt hauptsächlich für gewebte Textilien, kann jedoch auch auf andere Flächengebilde angewendet werden. Üblicherweise ist es nicht anwendbar auf Elastikwebwaren, Geotextilien, Vliesstoffe, beschichtete Flächengebilde, Glasfasergewebe und textile Flächengebilde aus Kohlenstoff-Fasern oder Polyolefinfasergarnen.

Die Probenentnahme erfolgt entweder nach dem in der Materialspezifikation für das textile Flächengebilde festgelegte Verfahren oder wie zwischen den interessierten Parteien vereinbart. Die zu prüfenden Messproben dürfen keine Falten, Knitter, Webkanten oder Bereiche aufweisen, die nicht repräsentativ für das Flächengebilde sind.

Für eine höhere Messgenauigkeit und ohne Einfluss der Klemmung kann hier ein optisches Längenänderungs-Messsystem eingesetzt werden. Ein mechanisches Messsystem ist nur einsetzbar, wenn keine Gefahr der Beschädigung bei Probenbruch entsteht.

Falls Klemmbrüche oder Schlupf mit flachen Einspannklemmen nicht verhindert werden können, haben sich Umlenk-Probenhalter als geeignet erwiesen. Die Messung der Dehnung muss dann mit einem optischen Längenänderungs-Messsystem durchgeführt werden, da der Traversenweg als Bezugsgröße für die Dehnung nicht genau definiert werden kann.

Weiterreißversuch an Textilien nach EN ISO 13937-2 und EN ISO 9073-4

Beim Weiterreißversuch werden speziell zugeschnittene Proben verwendet. Nach DIN EN ISO 9073-4 wird der Versuch an trapezförmigen Proben durchgeführt. Hierbei ist besonders auf die Verwendung von sehr breiten Spannbacken zu achten. Bevorzugt werden hier pneumatische Probenhalter, die ein gleichmäßiges und nachsteuerndes Spannen erzeugen.

Für Versuche gemäß DIN EN ISO 13937-2 werden sogenannte Schenkelproben vorbereitet und anschließend geprüft. Das Dokument beschreibt den Schenkel-Weiterreißversuch, bei dem eine Messprobe so eingeschnitten wird, dass zwei Schenkel entstehen. Die gemeinsame Weiterreißkraft ist die Kraft, die zum Weiterreißen dieses Einschnittes erforderlich ist, wenn die Kraft parallel zum Einschnitt aufgebracht wird und das textile Flächengebilde in Kraftrichtung reißt. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Pneumatik-Probenhaltern.

Prüfungen nach Marks & Spencer

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Verarbeitung von textilen Flächengeweben ist die Nahtschiebefestigkeit.

Im vorliegenden Beispiel gehen wir auf die von Marks & Spencer P12 entwickelte Auflage zur Prüfung von Nahtschiebefestigkeit an Bekleidungsstoffen ein. Diese Norm definiert die Bestimmung des Widerstandes, den die Fadensysteme in einem Bekleidungsgewebe einer durch die Nähgarne verursachten Verschiebung im Nahtbereich entgegensetzen.

Die 75 mm breiten Stoffproben werden in Pneumatik-Probenhalter gespannt und geprüft, wobei die Kraft einer bestimmten Nahtöffnung gemessen wird. Im Anschluss werden die Kraft-Weg-Diagramme einer genähten und einer ungenähten Vergleichsmessprobe des gleichen Materials gegenübergestellt.

Die Prüfungen nach Marks & Spencer sind genau definiert und dürfen nicht verändert werden. Wir sind berechtigter Prüfausstatter für folgende Marks & Spencer Prüfungen:

P11, P12, P12A, P12B, P13, P13A, P14, P14A, P15 Part 1 und P15A

Zugprüfung an Geogitter und Geovlies nach DIN EN ISO 10319

Zugversuch an Geovlies mit optischem Wegmesssystem unter Verwendung von Pneumatik-Probenhaltern nach DIN EN ISO 10319. Das Hauptmerkmal dieses Verfahrens zur Bestimmung der Zugfestigkeit von Flächengebilden ist die Probenbreite.

Für den Grundversuch dieser Methode ist die Probenbreite (200 mm) größer als die Probeneinspannlänge (100 mm), da Geovliesstoffe die Tendenz haben, sich unter Zugbeanspruchung quer zur Kraftrichtung einzuschnüren (neck down). Die große Breite reduziert den Einschnüreffekt und liefert so eine engere Beziehung für das zu erwartende Produktverhalten in diesem Bereich.

Hier wird oft ein optisches Wegmesssystem angewendet, da beim Bruch teilweise große Energien freigesetzt werden können. Ein mechanisches Messsystem ist nur einsetzbar, wenn keine Gefahr der Beschädigung bei Probenbruch entsteht.

Alternativ muss bei hohen Kräften auf einen hydraulischen Probenhalter gewechselt werden.

Stempeldurchdrückversuch (CBR Versuch) nach DIN EN ISO 12236

Die DIN EN ISO 12236 beschreibt das Verfahren zur Bestimmung des Durchdrückwiderstandes an Geotextilien und verwandten Produkten. Hierbei wird die Kraft ermittelt, die beim Durchdrücken eines stumpfen Stempels auf die Messprobe auftritt. Die Probenklemmung erfolgt zwischen zwei Stahlringen mit Hilfe der hydraulischen Endklemmung.

Die Prüfung wird üblicherweise mit trockenen Messproben durchgeführt, die in dem festgelegten Klima konditioniert wurden. Die Prüfung ist auf die meisten Produkttypen anwendbar, jedoch nicht auf Materialien mit Öffnungen größer als 10 mm.

Zugversuch an Textilglas-Gewebe nach ISO 4606

Im hier gezeigten Beispiel werden Prüfungen an textilem Glasgewebe durchgeführt. Die internationale Norm spezifiziert die Methode für die Ermittlung der Bruchkraft und die Dehnung bei Bruch von ausgefransten Streifen von gewebtem Textilglas. Diese Methode ist für unimprägnierte sowie für imprägnierte Glasgewebe mit Versteifungsmaterialien, jedoch nicht für beschichtete Glasgewebe mit Kunststoff oder Elastomer.

Gemäß der ISO 4606 werden hier 50 mm breite Streifen in Kett- sowie in Schussrichtung bis zum Versagen geprüft. Hierzu wird eine Einspannlänge von 200 mm verwendet. Da hier hohe Klemmkräfte benötigt werden, um die Probe normgerecht halten zu können, kommen hier pneumatische Probenhalter zum Einsatz. Die zu prüfenden Messproben dürfen keine Falten, Knitter, Webkanten oder Bereiche aufweisen, die nicht repräsentativ für das Flächengebilde sind.

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