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ISO 3386 Stauchhärte

Druckspannungs-Verformungseigenschaften Weichschaum – ISO 3386-1 & ISO 3386-2

Die ISO 3386 legt ein Verfahren für die Bestimmung der Druckspannungs-Verformungseigenschaften (Stauchhärte) von weich-elastischen Schaumstoffen fest. Die ISO 3386-1 befasst sich mit Weichschäumen mit einer Dichte bis zu 250kg/m3, während Teil 2 ISO 3386-2 hauptsächlich dichte elastische Schaumstoffe (Schaumgummi) mit einer Dichte oberhalb 250kg/m3 behandelt. 

Die Stauchhärte ist der Druckwiderstand, dein ein genormter Weichschaum-Probekörper unter festgelegten Umgebungsbedingungen einer definierten vollflächigen Stauchung um 65%, 40% und 25% der Ausgangshöhe entgegensetzt. Die Stauchhärte wird in Kilopascal (kPa = 10³N/m²) angegeben. Je höher die Stauchhärte des Schaums ist, desto fester ist er.

Beschreibung  Normen  Versuchsdurchführung  Video  Prüfsysteme  Kunststoff-Broschüre

Probekörper nach ISO 3386

  • Die genormten Probekörper nach ISO 3386-1 muss ein Quader mit einen quadratischen Querschnitt oder ein rechtwinkliger Zylinder sein mit einem minimalen Breiten-/oder Durchmesser-/Dickenverhältnis von 2:1. Die bevorzugte Dicke beträgt 50 +/- 1mm und darf 10mm nicht unterschreiten. Die Fläche der Probekörper darf  nicht kleiner als 2.500 mm² sein.
  • ISO 3386-2 lässt die Verwendung zylindrischer Probekörper hingegen nicht zu. Beim Probekörper nach ISO 3386-2 muss die zu belastende quadratische Fläche eine Kantenlänge von mindestens 40 mm besitzen und ein Verhältnis Breite zu Dicke von 4:1.

ISO 3386 Versuchsdurchführung, Prüfmittel

Die Stauchhärte beschreibt eine Materialeigenschaft eines Weichschaums, die im Druckversuch an einem genormten Standard-Probekörper bestimmt wird. Im Verlauf der Prüfung wird das Deformationsverhalten des Weichschaumes unter exakt festgelegten Bedingungen gemessen und in einem Spannungs-Dehnungsdiagramm dargestellt: 

Versuchsdurchführung:

  • Für die Prüfung nach ISO 3386 wird die Druckbeanspruchung der gesamten Probenoberfläche vorgeschrieben. Die Druckplatten müssen daher größer als die zu prüfende Probe sein. Geschlossenzellige Schaumstoffe erfordern 6,5 mm Belüftungslöcher in den Druckplatten, damit kein Luftpolster entstehen kann.  
  • In der Regel besteht die Prüfung aus 3 Vorbelastungszyklen, die der Konditionierung des Probekörpers dienen, gefolgt von einem Messzyklus, in dem die Kennwerte ermittelt werden. Die Ausgangshöhe des Probekörpers wird zu Beginn des ersten Vorbelastungszyklus direkt von der Prüfmaschine bestimmt. 
  • Das Deformationsverhalten des Probekörpers ist dabei relativ komplex. In der Nähe der seitlichen Schnittflächen findet eine laterale Bewegung der Zellenstruktur mit entsprechender Scherung statt, während im Zentrum die reinen Druckverformungen überwiegen. Aus diesem Grund besteht bei dieser Prüfmethode keine gute Vergleichbarkeit zwischen Messwerten, die an unterschiedlich dimensionierten Probekörpern ermittelt wurden. Bei der ISO 2439 (Eindruckhärte) entfällt hingegen der Schnittkanteneinfluss, da der Eindringkörper hier kleiner ist als die Probe. Die Eindruckhärte stellt daher bei hinreichender Größe des Probekörpers einen dimensionsunabhängigen und vergleichbaren Kennwert dar, der sich gut für die Qualitätssicherung eignet und damit gegenüber der Messung der Stauchhärte nach ISO 3386 einen Vorteil bietet. 

ISO 3386 - Kennwerte

Nach dem vierten Zyklus (Messzyklus) wird die Kraft in Newton bei der festgelegten Verformung (Fxx) abgelesen. Das Ergebnis sind die 

  • Durckspannungs-Verformungseigenschaften CCxx bei jeder beliebig geforderten prozentualen Verformung in Kilopascal: Cxx = 1.000 * Fxx/A
  • sowie der Druckspannungswert bei einer Verformung von 40% CV40 in Kilopascal (nur bei ISO 3386-1): CV40 = 1.000 * F40/A
    A: Oberfläche des Probekörpers in mm2

Einen Sonderfall stellen die Verfahren dar, die von Renault und PSA angewandt werden. Die Prüfung besteht aus insgesamt fünf Prüfzyklen, von denen der erste und der letzte zur Auswertung herangezogen wird. Zur Erhöhung der Wegmessgenauigkeit ist in diesen Normen die Korrektur der Maschinenverformung vorgeschrieben. Solche Korrekturmöglichkeiten sind bei allen ZwickRoell Prüfmaschinen als Standardfunktion verfügbar.

Mit einer Waage, die mit dem PC der Prüfmaschine verbunden ist, kann der Prozess der Rohdichtemessung in den Prüfablauf integriert werden .

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Normen für diese Prüfung

Internationale Normen für Bestimmung der Stauchhärte sind die ISO 3386 und die ASTM D3574 Test C. In der Automobilindustrie existieren weitere Prüfverfahren mit teilweise abweichender Versuchsführung und spezifischen Prüfergebnissen. Die Ergebnisse können nicht direkt zwischen den Methoden verglichen werden.

  • ASTM D3574 Test C
  • BMW QV 52009-1
  • Daimler DBL  5452
  • General Motors GMW 15471
  • General Motors GME-GMI 60283-8
  • ISO 3386-1, ISO 3386-2
  • PSA D 41003
  • PSA D 411541
  • Renault N° 1002
  • Renault N° 1541
  • Toyota TSM 7100 G Section 4.2
  • Volkswagen PV 3410

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