Wird ein Probekörper während der Zugprüfung gebogen, dann entstehen Dehnungsspitzen, die sich unter zunehmender Belastung in den Nähe der Einspannstellen bewegen. Die Folge ist ein scheinbar vorzeitiges Versagen mit einer Bruchlage in der Nähe der Spannklemmen. Entsprechend sind solche Bruchlagen auch immer ein Indiz für eine mangelhafte Ausrichtung der Prüfmaschine.
Da in der Prüfmaschine diese Dehnungs- und Spannungsspitzen nicht direkt sichtbar sind, wird der Werkstoff so charakterisiert, als ob eine homogene Dehnungsverteilung über den gesamten Querschnitt vorlag. Es kommt also im gesamten Verlauf zu einer Fehlinterpretation der gemessenen Kraft und Dehnungswerte, die sowohl Auswirkungen auf den gemessenen Zugmodul, wie auch auf die Festigkeitswerte hat.