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Lochaufweitungsversuch nach ISO 16630 - Bestimmung der Kantenrissempfindlichkeit

Der Lochaufweitungsversuch nach ISO 16630 ist ein Verfahren zur Ermittlung der Umformeigenschaften von Blechkanten (Bestimmung der Kantenrissempfindlichkeit).

Beim Lochaufweitungsversuch wird ein Loch mit einem Durchmesser von 10 mm durch Scherschneiden eingebracht und anschließend mit einem konischen Stempel (Winkel 60°) aufgeweitet.

Das Testergebnis ist durch das sogenannte Lochaufweitungsverhältnis gegeben, das als Verhältnis aus Lochdurchmesserzunahme (Dh zu D0) zum ursprünglichen Lochdurchmesser D0 definiert ist. Aufgrund der vergleichsweise einfachen Durchführbarkeit findet der genormte Lochaufweitungsversuch häufig als Schnelltest sowie als Werkstoff-Freigabetest statt.

Umformeigenschaften von Blechkanten Lochaufweitungsversuch in Bildern Prüfmaschinen

Das Scherschneiden verändert die Umformeigenschaften der Blechkanten

Der ISO-Standard wurde erstmals im Jahr 2009 veröffentlicht. Ursprünglich diente er dazu, die Eignung von Blechwerkstoffen für das Bördeln gestanzter Bolzenlöcher in der Produktion von Radscheiben und für ähnliche Umformmethoden, zu bestimmen.

Der angestrebte Stahlleichtbau, als Folge von ökonomischen und ökologischen Zielen, verwendet immer hochfestere und dünnere Bleche. Gleichzeitig werden die Bauteilgeometrien komplexer. Der Lochaufweitungsversuch wird deshalb zunehmend zur Beurteilung der Umformbarkeit von Schnittkanten gestanzter Bleche sowie deren Kantenrissempfindlichkeit während der Herstellung von Kfz-Karosserie-Bauteilen verwendet.

Das Scherschneiden stellt als eines der am häufigsten angewendeten Fertigungsverfahren in der Blechbearbeitung eine Herausforderung an die mechanischen Eigenschaften des Vormaterials dar. Durch den Scherschneidprozess kann das Formänderungsvermögen der neu entstandenen Kante signifikant im Vergleich zu dem des Basismaterials reduziert werden. Bei anschließenden Umformvorgängen kann, aufgrund des so reduzierten Formänderungsvermögens, eine von der Kante ausgehende Rissbildung auftreten. Reißt das Material während der Umformung nahezu ausschließlich von der Blechkante, so wird es als kantenrissempfindlich bezeichnet.

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