Elektromechanische Zugprüfmaschine 330 kN - 2.500 kN
Die Prüfung von Betonstahl nach ISO 15630-1 erfolgt im Zugversuch, Biegeversuch und Rückbiegeversuch sowie im Dauerschwingversuch.
Die Verwendung von Betonstahl macht Beton zu Stahlbeton.
Weil Beton zwar sehr druckbeständig aber weniger zugbelastbar ist, wird er mit in ihm eingebettetem Stahl, dem Betonstahl, verstärkt. Betonstahl wird unterschieden in
Bewehrungsstäbe sind Stahlerzeugnisse mit kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Querschnitt, welche zur Bewehrung (Verstärkung) von Beton geeignet sind. Prüfverfahren für Bewehrungsstäbe, Bewehrungswalzdrähte und Bewehrungsdrähte werden in der Norm ISO 15630-1 beschrieben.
Die kleineren Durchmesser werden zu Matten oder Gitterträgern verarbeitet bevor sie vor Ort mit Beton vergossen werden. Prüfverfahren für diese Erzeugnisse werden in der Norm ISO 15630-2 beschrieben.
Ein typisches Merkmal von Betonstahl sind Rippen, welche aufgerollt oder aufgewalzt werden und zur Verbesserung des Verbunds zwischen Beton und Stahl dienen.
Betonstahl wird aus einem Langerzeugnis hergestellt und wird je nach Herstellungsnorm in seiner Oberflächenform unterschiedlich ausgeführt.
Die Probe hat über ihre Länge einen gleichbleibenden Querschnitt. Außerdem muss die Probe eine gerade Form ohne Krümmung aufweisen. Proben mit Krümmung müssen vor der Prüfung gerichtet werden.
Für den Zugversuch ist der Querschnitt der Probe von Bedeutung. Zur Ermittlung des Querschnitts wird die Probe in der Länge gemessen und gewogen. Daraus wird dann mathematisch der Querschnitt berechnet.
Die Ermittlung von physikalischen Kennwerten im klassischen Zugversuch ist nach wie vor die am häufigsten durchgeführte Prüfung an Betonstahl. Der Zugversuch wird nach ISO 6892-1 durchgeführt.
Die Dehnungsmessung kann berührungslos (Bild links + Mitte mit videoXtens) oder berührend (Bild rechts mit makroXtens) erfolgen.
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Zugversuch an Betonstahl (englisch)
Zugversuch an Betonstahl mit einer Zugprüfmaschine - optische Dehnungsmessung mit dem videoXtens
Im 3-Punkt Biegeversuch sowie im Rückbiegeversuch soll die Eignung zur Biegung des Betonstahls ermittelt werden.
Beim Biegeversuch wird der Betonstahl um einen vorgegebenen Winkel (meist 90°) gebogen. Der Durchmesser der Finne, sowie der Auflager und der Abstand der Auflager ist üblicherweise in der Produkt-Norm vorgegeben und wird abhängig vom Nenndurchmesser des Betonstahles gewählt.
Nun erfolgt der Rückbiegeversuch bei dem die Probe in die Ausgangslage zurückgebogen wird. Bei dieser Prüfung werden Gleitschuhe verwendet, die bei Druckbelastung seitlich weggleiten. Die Prüfung ist erfolgreich wenn die Probe keinen Bruch oder Risse aufweist. Die Begutachtung erfolgt visuell.
Der Biegeversuch wird bei Raumtemperatur durchgeführt. Eine Durchführung der Prüfung in einem erweiterten Temperaturbereich ist möglich und bedarf der Absprache der betreffenden Parteien.
Betonstahl wird in großen Mengen hergestellt und muss dauerhaft zur Produktionsüberwachung geprüft werden. ZwickRoell hat Automatisierungssysteme zur Prüfung entwickelt, bei denen die Proben, von Stangenmaterial abgelängt, aus Matten und Gitterträgern herausgetrennt, manuell in Magazine gefüllt und dann aber vollautomatisch geprüft werden. Auch ein Verfahren zur künstlichen Alterung bei 100 °C kann in ein solches Prüfsystem integriert werden. Dabei werden die Querschnitte normgerecht automatisch mit hoher Genauigkeit bestimmt und die Proben je nach Prüfergebnis optional auch für eine spätere visuelle Kontrolle sortiert.