Die Bruchdehnung A oder At ist ein Maß für die Duktilität, also Fließfähigkeit oder Umformbarkeit eines Werkstoffes.
Die Bruchdehnung At kann nur mit Längenänderungsaufnehmern (Extensometern) bestimmt werden, die bis einschließlich des Bruches an der Probe verbleiben und die Dehnung der Probe messen können.
Die Bruchdehnung A wurde in der Regel manuell gemessen, während sie heute auch mit Längenänderungsaufnehmern gemessen wird. Die korrekte Bestimmung des Punktes, an dem die Probe bricht (Bruchpunkt) ist somit bei der automatischen Messung von entscheidender Bedeutung.
Moderne Algorithmen, die die Spannung-Dehnung-Kurve automatisch analysieren, sorgen für eine sichere Festlegung des Bruchpunktes und eine genaue Bestimmung der Bruchdehnung. Die Bruchlage entlang der Probe, genauer der parallelen Länge der Probe, ist ebenfalls von Wichtigkeit für die sichere und genaue Bestimmung der Bruchdehnung. Liegt der Bruch oder das Versagen außerhalb der Messlänge von taktilen Längenänderungsaufnehmern kann die plastische Verformung währende der Einschnürung und des Versagens nicht richtig bestimmt werden. Moderne Auswertealgorithmen schätzen die Lage des Versagens bzw. des Bruches relativ zu den Messpunkten des Längenänderungsaufnehmers ab und kennzeichnen einen nicht sicheren Bruchdehnungskennwert.
Mit optischen, berührungslosen Längenänderungsaufnehmern, die die gesamte parallele Länge der Probe erfassen, kann die Lage des Bruches oder des Versagens bestimmt werden. Ist die Lage des Bruches außerhalb der ursprünglichen Messlänge, kann normgerecht nach ISO 6892-1:2017 Anhang I die Bruchdehnung dennoch bestimmt werden, wenn entsprechend viele Messmarken während des Versuches betrachtet und mitgemessen wurden. Der laserXtens Array und auch der videoXtens Array können diese Aufgabe optional lösen. Damit sind Bruchdehnungen bei 100% der Proben automatisch sicher und genau bestimmbar.
Die JIS Z 2241 sieht vor, eine Klassifizierung der Bruchlage vorzunehmen. Dies erfolgt in der Regel manuell durch visuelle Prüfung oder auch durch separate berührungslose Messung. Beide Methoden sind personell und zeitlich aufwendig. Mit modernen optischen, berührungslosen Längen- und Breitenänderungsaufnehmern lässt sich diese Aufgabe während des Zugversuches automatisch lösen: die Angabe der Klasse (je nach Bruchlage A, B oder C) ist dann Teil der bestimmten, protokollierbaren Ergebnisse.