Das vollautomatische Aflow
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Verfahren A, MFR
Verfahren B, MVR
Anstelle der Masse eines Extrudates wird beim Verfahren B das extrudierte Volumen der Polymerschmelze in regelmäßigen Abständen bestimmt. Hierzu muss das Fließprüfgerät mit einer Kolbenwegmessung ausgerüstet sein. Das MVR-Ergebnis ist das extrudierte Materialvolumen pro Zeiteinheit. Es wird in cm³/10 min angegeben und errechnet sich aus dem Weg, den der Prüfkolben pro Zeiteinheit zurücklegt.
Beim Schmelzen mit homogener Dichteverteilung kann der MVR-Wert mit Hilfe der Schmelzedichte in einen MFR-Wert umgerechnet werden. Bei gefüllten Kunststoffen ist dies aufgrund der oft inhomogenen Verteilung des Füllstoffs nicht mit guter Genauigkeit möglich.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist der Wegfall des mechanischen Abschneidens. Der gesamte Prüfablauf kann ohne weiteren Eingriff eines Bedieners durchgeführt werden.
Verfahren C nach ASTM D 1238, halbierte Düsenabmessungen
Verfahren D nach ASTM D 1238, Mehrstufenversuch
Bei manchen Polyolefinen ist es üblich, den MVR-Wert für verschiedene Belastungsstufen anzugeben und das Fließratenverhältnis FRR zu bestimmen. Bei einfachen Fließprüfgeräten sind dazu Messungen aus mehreren Füllungen erforderlich. Fließprüfgeräte, die mit einer automatischen Belastungswechsel-Einrichtung ausgestattet sind, können Messreihen über mehrere Gewichtsstufen mit einer einzigen Füllung des Prüfkanals abdecken.
ZwickRoell stellt sowohl einfache Fließprüfgeräte nach Verfahren A sowie Geräte mit automatischer Wegmessung her, mit denen Prüfungen nach Verfahren A und B möglich sind.
Die APC Funktion – automatische Optimierung der Messintervalle
Bei der Fließratenmessung müssen die Messintervalle so eingestellt werden, dass sich möglichst große Messzeiten und – im Fall der MVR-Messung – auch große Messwege ergeben, um eine hohe Präzision des Verfahrens zu ermöglichen. Bei Verlassen des optimalen Bereichs steigt der Messfehler sehr schnell an.
Die Fließprüfgeräte der Baureihe Mflow und Aflow sind mit der APC-Funktion ausgestattet. Diese Funktion misst kurz vor Beginn der eigentlichen Messung die Laufgeschwindigkeit des Prüfkolbens. Mit dieser Information wird dann die bestmögliche Steuerungsart, also weg- oder zeitgesteuert, ausgewählt und das für den zu erwartenden MVR-Wert optimal passende Messintervall eingestellt. Zeitaufwändige Vorversuche können auf diese Weise entfallen und die Programmierung der Versuche reduziert sich auf die Angabe weniger Prüfparameter, die dann für alle zu prüfenden Werkstoffe gelten.
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