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Hydraulik-Probenhalter

Hydraulik-Probenhalter werden vor allem dann eingesetzt, wenn Prüfkräfte ab 50 kN und dazu hohe Schließkräfte benötigt werden.

Einseitig schließend / beidseitig schließend

Einseitig schließende Hydraulik-Probenhalter können sowohl zum symmetrischen als auch zum asymmetrischen Klemmen von Proben verwendet werden (zum Beispiel für Scherzugversuche). Die Dickeneinstellung der Probe erfolgt mittels Spindeleinheit.

Bei den einseitig schließenden Hydraulik-Probenhaltern gibt es auch eine Ausführung mit Tandemzylinder für die homogene Krafteinleitung in die Probe (besonders geeignet für die Prüfung von Gewebe, Textilien und Geotextilien).

Beidseitig schließende Hydraulik-Probenhalter schließen immer symmetrisch zur Zugachse. Dadurch wird die Probe exakt axial geklemmt. Die Dickeneinstellung entfällt.

Einseitig vs beidseitig schließend

Vorteile und Merkmale

  • Hydraulik-Probenhalter besitzen eine exzentrische Kolbenform mit großem Kolbenhub. Dadurch wird eine extrem tiefe Lage der Klemmflächen sowie eine große Öffnungsweite erzielt.
  • Durch die Ausrichtung von Backen, Probenhalter und Kolben können auch kurze Proben eingelegt werden.
  • Ein optimiertes Klemmen empfindlicher Materialien wird durch eine definierte Kraftaufbringung gewährleistet.
  • Der Anpressdruck ist exakt reproduzierbar.
  • Die Probenhalter können in drei unterschiedlichen Winkelstellungen (0°, 45° und 90°) zum Prüfsystem eingebaut werden.
  • In den unteren Teil des Grundkörpers eingearbeitete Nuten dienen als Aufnahme für das Schiebersystem. Dieses ermöglicht die Adaption kleiner Kraftaufnehmer, Probenhalter, Prüfwerkzeuge und Vorrichtungen (Ausnahme: Hydraulik- Probenhalter Typ 8392, Fmax 10 kN).
  • Prismenbacken (Backen mit V-Nut) sind durch Verdrehen zweifach nutzbar: Für Rund- und Flachproben oder für Rundproben mit unterschiedlichen Durchmesser-Bereichen (bei Backen mit kreuzweise angeordneten V-Nuten).
  • Öffnen und Schließen des oberen und unteren Probenhalters kann einzeln oder gemeinsam mittels Fernbedienung oder über PC erfolgen.
  • Ein fester Halt der Probe wird durch ein individuell einstellbares Verhältnis zwischen Spann- und Zugkraft gewährleistet (bei maximaler Zugkraft ca. 2-fache Spannkraft erforderlich).
  • Hydraulik-Probenhalter bieten durch ihr Bauprinzip eine optimale Probenzuführung.
  • Bei manueller Probenzuführung gewährleistet ein verstellbarer, skalierter Anschlag eine exakte vertikale Probeneinspannung.
  • Zur leichteren Probenzentrierung kann ein Probenanschlag verwendet werden.
  • Aus Sicherheitsgründen kann eine Probenzange zum Einführen der Proben verwendet werden.

Funktionsprinzip

Am Hydraulik-Aggregat wird der Öldruck entsprechend dem benötigten Schließdruck des Probenhalters eingestellt. Die Steuereinheit regelt den Schließ- und Öffnungsvorgang getrennt für den oberen und den unteren Probenhalter.

Beim Universal-Hydraulik-Aggregat ist der Schließvorgang außerdem in eine Schließ- und eine Spannphase aufgeteilt. In der Schließphase wird zunächst die Probe am oberen Ende aus Sicherheitsgründen gehalten. In der Spannphase wird dann die volle Spannkraft aufgebracht, die sich in ihrer Höhe nach der zu erwartenden Zugkraft richtet.

Doppelseitig wirkende Zylinder

Alle Hydraulik-Probenhalter sind mit doppelseitig wirkenden Zylindern ausgestattet. Das heißt, dass auch das Öffnen des Probenhalters nicht mittels Federrückstellung, sondern hydraulisch erfolgt. Der Schließ- und Öffnungsdruck kann jeweils eingestellt werden.

Gegenüber einseitig wirkenden Zylindern, bei denen das Öffnen über Federrrückstellung erfolgt, haben doppelseitig wirkende Zylinder den Vorteil, dass die Probenhalter immer sicher öffnen. Dies gilt auch, wenn sich die Probe verkantet oder verklemmt. Außerdem muß nicht der gesamte Öffnungshub durchlaufen werden, da der Öffnungsvorgang mit der Stop-Taste an beliebiger Stelle unterbrochen werden kann. Der Öffnungshub kann je nach Dicke eingestellt werden. Gerade bei dünnen Proben kann so Prüfzeit eingespart und die Quetschgefahr reduziert werden

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